In der Vergangenheit musste ich oft feststellen, dass es beim Thema Hifi bzw. Car-Hifi einige Probleme bei Begriffen und Verständnis gibt. Ich möchte an dieser Stelle versuchen, ein paar Grundlagen möglichst einfach dar zu legen.
Hifi steht für High Fidelity und bedeutet übersetzt besonders hohe Klangtreue. Es ist ein Begriff, der nur auf Ton (Audio) an zu wenden ist. Früher waren die Anforderungen für entsprechende Geräte genau definiert (DIN 45500), seit 1996 ist die DIN EN 61305 geltend, die nur noch Teilparameter für technische Geräte fest legt.
de.wikipedia.org/wiki/HiFi
Das Radio:
Ein Autoradio ist heutzutage ein technisches Wunderwerk. Es besteht (im einfachsten Fall) aus einem analogen Tuner für UKW, einem CD Laufwerk und einem Verstärker mit vier Kanälen. Dabei handelt es sich um Stereo Kanäle, zwei für vordere Lautsprecher und zwei für hinten. Die Lautstärkebalance zwischen vor und hinten wird mit dem Fader eingestellt. Der Klang wird für tiefe Frequenzen mit dem Bassregler (oder auch Tiefenregler) und für hohe Frequenzen mit dem Höhenregler (manchmal auch Treble (englisch Diskant, umgangssprachlich Höhen) genannt).
Heute wird manchmal auf ein Laufwerk verzichtet, was das Autoradio einfacher her zu stellen macht, deswegen auch billiger und natürlich mit weniger Verschleiß.
Um das Autoradio mit dem Fahrzeug zu verbinden hat es entsprechende Anschlüsse (Schnittstellen). Man unterscheidet Eingänge (Input) und Ausgänge (Output). Im einfachsten Fall hat das Radio dafür sogenannte ISO Anschlüsse und wird mittels eines ISO Adapters mit einem entsprechenden Anschluss in der Mittelkonsole verbunden. Dummerweise macht da jeder Autohersteller, was er will, deswegen braucht man einen fahrzeugspezifischen ISO Adapter für sowas. Über diesen Anschluss bekommt das Radio viele Verbindungen. Da wäre der Strom in Form eines geschalteten Plus 12V Anschlusses und eines Dauerplus Anschlusses (damit merkt es sich Senderspeicher und Einstellungen, zieht aber auch immer minimal Strom aus der Batterie) außerdem gibt es noch den Masse Anschluss.
Die Lautsprecher werden ebenfalls über den Adapter mit dem Fahrzeugkabelbaum verbunden. Dazu kommen noch Hilfsanschlüsse wie ein vom Radio ausgegebenes Schaltsignal für externe Geräte, eines für Motorantennen, ein Signal für die Radiobeleuchtung (das koppelt die Radiobeleuchtung an die Fahrzeuginnenbeleuchtung) und bei neueren Radios/ Autos kommen noch Verbindungen zu Fahrzeugsteuergeräten dazu, die z.B. für eine Navigation gebraucht werden.
Für die Fahrzeugantenne gibt es immer einen extra Anschluss am Radio, der nicht über den ISO Anschluss geht.
Nun können Autoradios heute ja noch viel mehr. Die CD Laufwerke spielen auch selbst gebrannte CDs (CD-R) oder wieder beschreibbare CDs (CD-RW) ab. Dazu kommt die Wiedergabe von MP3-CDs, die laut Standard keine Audio CDs sind, sondern eine Computer Daten CD. Hat das Radio ein DVD Laufwerk kommt das bewegte Bild ins Auto. Autoradios mit DVD Laufwerk können eine abweichende Tonabteilung haben. Meistens wird der Filmton auf zwei Kanäle durch das Radio reduziert, dann ist alles, wie schon beschrieben. Es gibt aber auch DVD Radios die einen Mehrkanaldecoder (Dolby Digital 5.1 bzw. DTS 5.1) an Bord haben. Die haben dann zusätzlich einen Verstärker für den Mittelkanal oder auch Center genannt.
Um den Ton externer Audiogeräte wieder zu geben braucht ein Autoradio einen entsprechenden Eingang. Für analoge Verbindungen spricht man von einem AUX In. Bei Radios mit Monitoren gibt es analoge AUX In Anschlüsse auch für Bildsignale (z.B. von einer Rückfahrkamera). Solche AUX In Anschlüsse findet man an der Radiofront als 3,5mm Klinkenbuchse oder hinten am Radio als Cinchbuchse. Über die Bedeutung der Farben schreibe ich jetzt mal nicht viel, für Ton gibt es weiße (linker Kanal) und rote (rechter Kanal, rot- rechts, lässt sich gut merken) Anschlüsse, die für das Bild sind gelb. Cinchanschlüsse können als Eingänge oder Ausgänge angelegt sein, die Hersteller kennzeichnen das entsprechend mit kleinen Fähnchen an den Leitungen mit "in" und "out" Beschriftungen. Mehr gibt es dazu hier: de.wikipedia.org/wiki/Cinchbuchse
Es gibt Autoradios in verschiedenen Baugrößen. Die verbreitetste Größe ist das sogenannte ein Din Radio weil es einen Einbauplatz der Größe Eins einer entsprechenden DIN Norm beansprucht. Radios mit mehreren Laufwerken, übergroßen Displays oder Bildschirmen bis 7 Zoll Größe werden als Doppel Din Radios bezeichnet. Ihr Platzbedarf entspricht dem von zwei normalen Radios übereinander. Auf die zwei Größen sind alle Radios zurück zu führen, bis auf die sogenannten Hersteller spezifischen Radios, die von den Autoherstellern verbaut werden. Die Autohersteller wollen ihre eigenen Audiosysteme als teures Zubehör an den Kunden bringen und haben auch kein Interesse, dass der Kunde das Radio auswechseln lässt oder das gar selbst macht. Deswegen sind Hifi Einbauten bei vielen Herstellern von Fahrzeugen nur mit vielen Tricks und Mühen möglich. Da braucht man Adapterrahmen, Anschlussadapter für die Lenkradfernbedienung und vieles mehr.
Betrachten wir weiter mögliche Ausstattungsdetails. Neben einem analogen Tuner für UKW gab es früher die digitalen Tuner für DAB, wobei sich DAB nicht durchgesetzt hat und zu DAB+ (DAB Plus) weiter entwickelt wurde. DAB steht für Digital Audio Broadcasting, also digitalen Radioempfang. Der Vorteil des Verfahrens liegt beim rauschfreien Empfang ohne Lautstärkeschwankungen, also ähnlich wie bei der Wiedergabe einer CD. Digitaltuner für DAB oder DAB+ brauchen eine eigene Antenne. Es gibt sogenannte Folienantennen, die auf die Frontscheibe geklebt werden oder auch sogenannte Kombiantennen (UKW und DAB) zum Austausch der Fahrzeugaußenantenne. Mehr zum Verfahren: de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Broadcasting
Monitore in Autoradios haben vielfältige Aufgaben. Sie ersetzen Displays, zeigen bewegte Bilder oder die Navidarstellung und sind heute oft als Touchscreen ausgelegt. Sie haben meist SVGA Auflösung (800x600 Pixel). Eine Übersicht der möglichen Auflösungen auch für andere technische Lösungen findet Ihr hier: GRAFIK
Radios mit Monitor gibt es mit und ohne DVD Laufwerk. Sie werden als Moniceiver bezeichnet. Für Familien bieten solche Autoradios einen großen Vorteil wenn sie mit der Funktion "Dual Zone" ausgestattet sind. Diese Funktion erlaubt die Nutzung verschiedener Programmquellen vorn und hinten im Auto. Beispielsweise Navigation vorn und DVD Filmgenuss über zusätzliche Monitore für die Kinder hinten. Da machen dann die Fernbedienungen auch wieder Sinn, die manche Hersteller beilegen.
Heute ist es üblich, das Radio als Telefonfreisprechanlage nutzen zu können um eine Mobiltelefon berührungslos und gesetzeskonform während der Fahrt nutzen zu können. Dazu werden in den Radios heute sogenannte Bluetooth Schnittstellen eingebaut, die sich schnurlos mit entsprechenden Telefonen verbinden. Manchmal lässt sich sowas auch über ein Aufpreis pflichtiges Zusatzgerät nachrüsten. Auch sollte man sich vorher informieren, welche Telefone unterstützt werden, sonst kann man böse Überraschungen erleben. Bluetooth wird hier weiterführend erklärt: de.wikipedia.org/wiki/Bluetooth
Autoradios können aber noch mehr. Mit USB Schnittstellen und einem SD Kartenleser kann man Musik in verschiedenen Computerformaten dem Radio direkt digital zuführen. Unterstützt werden meist die Formate MP3, Windows Media und WAV. Auch hier sollte man sich vorher informieren. Weiterhin kann nicht jedes Radio mit jedem USB Stift oder jeder SD Karte. Ältere Radios unterstützen nur SD-Karten bis vier GB mit FAT Formatierung. Das gilt auch für USB Stifte. Erst mit USB2 Schnittstellen und der Unterstützung von SD HC Karten werden je nach Radio 16 oder mehr GB unterstützt. Die technischen Daten in der Anleitung geben dazu Auskunft. Wer eine mobile Festplatte benutzen möchte, der braucht entweder eine 1,8 oder 2,5 Zoll Platte die weniger als 500mA Strom zieht oder eine Radio mit USB Anschluss der explizit für Platten geeignet ist und deswegen auch mehr Strom liefert als der USB Standard mit seinen 500mA vor sieht. Ansonsten schafft ein Spannungsadapter für den Zigarettenanzünder und ein entsprechender Anschluss am Festplattengehäuse Abhilfe.
Ganz neu sind Autoradios die unter Android laufen und so wie ein Smartphone zu bedienen sind oder Geräte, die den Smartphonebildschirm auf dem eigenen Monitor klonen bzw. spiegeln, diese Funktion nennt sich Mirrorlink. Für Besitzer von portablen Applegeräten gibt es manchmal auch spezielle Anschlüsse an den Autoradios, die der kompletten Verbindung beider Geräte dienen.
Kommen wir zu den eingebauten Verstärkern. Vier Kanäle sind heute üblich, die Leistung dieser Endstufen ist von deren Ausführung und Kühlung abhängig. Es gibt in Autoradios analoge Endstufen und digitale Endstufen. Analoge Endstufen schaffen (egal, was auf dem Radio oder im Prospekt steht) 25 Watt unter guten Bedingungen. Da die Endstufen viermal da sind wären das 100 Watt Gesamtleistung was gerade bei Ein Din Radios zu erheblicher Wärmeentwicklung führt. Die Hersteller begegnen dem Problem mit großen Kühlkörpern an den Außenwänden des Radiogehäuses oder durch Zwangskühlung mittels Lüfter. Leider sind die Lüfter meist billig und laut und es besteht Gefahr für das Gerät, wenn die mal unbemerkt ausfallen. Es gab Versuche Radioendstufen mittels Betriebsspannungserhöhung mehr Leistung zu entlocken, aber der Aufwand und Mehrpreis, sowie die Hitzeprobleme führten zur Einstellung entsprechender Produkte (zumindest nach meiner Kenntnis).
Digitale Endstufen in Autoradios können auf kleinstem Platz die gleiche oder gar etwas mehr Leistung (bis 40 Watt pro Kanal) erreichen und haben durch ihren hohen Wirkungsgrad keine Hitzeprobleme aber sie haben auch den Nachteil, dass sie meist schlechter klingen als analoge Endstufen. Aber die Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran.
Bei der Klangregelung, die ich oben angesprochen habe, gibt es viele zusätzliche Varianten. Hat das Radio einen zusätzlichen Klangregler für mittlere Frequenzen, dann sprechen die Hersteller schon von einem Equalizer (EQ). Kann man die Frequenzen der Arbeitspunkte und die Güte der Wirkungsbandbreite verändern, dann ist es ein parametrischer EQ, der im Auto sehr viel Sinn macht und vom Prinzip her nur einmal sachkundig eingestellt werden muss. Neben EQs mit fünf, sieben oder gar 10 Kanälen werden im Auto auch bei höherwertigen Radios sogenannte digitale Signalprozessoren (DSPs) verbaut. Sie dienen vor allem der Raumsimulation, der Laufzeitkorrektur oder der Aufbereitung von komprimierten digitalen Musiksignalen (MP3).
Ein paar Fallen gibt es da für den Konsumenten auch. Die Begriffe DSP oder EQ werden gern für abrufbare feste eingestellte Klangbilder verwendet, die in den (preisgünstigen) Radios integriert werden aber weder Praxis gerecht noch durch den Nutzer veränderbar sind. Auf sowas sollte man verzichten bzw. genauer hin sehen.
Artikel über Verstärker, Lautsprecher und Zubehör folgen.
(Dieser Artikel entstand in 2,5 Stunden auf meinem eigenen Mist und lag mir schon länger am Herzen.)
Hifi steht für High Fidelity und bedeutet übersetzt besonders hohe Klangtreue. Es ist ein Begriff, der nur auf Ton (Audio) an zu wenden ist. Früher waren die Anforderungen für entsprechende Geräte genau definiert (DIN 45500), seit 1996 ist die DIN EN 61305 geltend, die nur noch Teilparameter für technische Geräte fest legt.
de.wikipedia.org/wiki/HiFi
Das Radio:
Ein Autoradio ist heutzutage ein technisches Wunderwerk. Es besteht (im einfachsten Fall) aus einem analogen Tuner für UKW, einem CD Laufwerk und einem Verstärker mit vier Kanälen. Dabei handelt es sich um Stereo Kanäle, zwei für vordere Lautsprecher und zwei für hinten. Die Lautstärkebalance zwischen vor und hinten wird mit dem Fader eingestellt. Der Klang wird für tiefe Frequenzen mit dem Bassregler (oder auch Tiefenregler) und für hohe Frequenzen mit dem Höhenregler (manchmal auch Treble (englisch Diskant, umgangssprachlich Höhen) genannt).
Heute wird manchmal auf ein Laufwerk verzichtet, was das Autoradio einfacher her zu stellen macht, deswegen auch billiger und natürlich mit weniger Verschleiß.
Um das Autoradio mit dem Fahrzeug zu verbinden hat es entsprechende Anschlüsse (Schnittstellen). Man unterscheidet Eingänge (Input) und Ausgänge (Output). Im einfachsten Fall hat das Radio dafür sogenannte ISO Anschlüsse und wird mittels eines ISO Adapters mit einem entsprechenden Anschluss in der Mittelkonsole verbunden. Dummerweise macht da jeder Autohersteller, was er will, deswegen braucht man einen fahrzeugspezifischen ISO Adapter für sowas. Über diesen Anschluss bekommt das Radio viele Verbindungen. Da wäre der Strom in Form eines geschalteten Plus 12V Anschlusses und eines Dauerplus Anschlusses (damit merkt es sich Senderspeicher und Einstellungen, zieht aber auch immer minimal Strom aus der Batterie) außerdem gibt es noch den Masse Anschluss.
Die Lautsprecher werden ebenfalls über den Adapter mit dem Fahrzeugkabelbaum verbunden. Dazu kommen noch Hilfsanschlüsse wie ein vom Radio ausgegebenes Schaltsignal für externe Geräte, eines für Motorantennen, ein Signal für die Radiobeleuchtung (das koppelt die Radiobeleuchtung an die Fahrzeuginnenbeleuchtung) und bei neueren Radios/ Autos kommen noch Verbindungen zu Fahrzeugsteuergeräten dazu, die z.B. für eine Navigation gebraucht werden.
Für die Fahrzeugantenne gibt es immer einen extra Anschluss am Radio, der nicht über den ISO Anschluss geht.
Nun können Autoradios heute ja noch viel mehr. Die CD Laufwerke spielen auch selbst gebrannte CDs (CD-R) oder wieder beschreibbare CDs (CD-RW) ab. Dazu kommt die Wiedergabe von MP3-CDs, die laut Standard keine Audio CDs sind, sondern eine Computer Daten CD. Hat das Radio ein DVD Laufwerk kommt das bewegte Bild ins Auto. Autoradios mit DVD Laufwerk können eine abweichende Tonabteilung haben. Meistens wird der Filmton auf zwei Kanäle durch das Radio reduziert, dann ist alles, wie schon beschrieben. Es gibt aber auch DVD Radios die einen Mehrkanaldecoder (Dolby Digital 5.1 bzw. DTS 5.1) an Bord haben. Die haben dann zusätzlich einen Verstärker für den Mittelkanal oder auch Center genannt.
Um den Ton externer Audiogeräte wieder zu geben braucht ein Autoradio einen entsprechenden Eingang. Für analoge Verbindungen spricht man von einem AUX In. Bei Radios mit Monitoren gibt es analoge AUX In Anschlüsse auch für Bildsignale (z.B. von einer Rückfahrkamera). Solche AUX In Anschlüsse findet man an der Radiofront als 3,5mm Klinkenbuchse oder hinten am Radio als Cinchbuchse. Über die Bedeutung der Farben schreibe ich jetzt mal nicht viel, für Ton gibt es weiße (linker Kanal) und rote (rechter Kanal, rot- rechts, lässt sich gut merken) Anschlüsse, die für das Bild sind gelb. Cinchanschlüsse können als Eingänge oder Ausgänge angelegt sein, die Hersteller kennzeichnen das entsprechend mit kleinen Fähnchen an den Leitungen mit "in" und "out" Beschriftungen. Mehr gibt es dazu hier: de.wikipedia.org/wiki/Cinchbuchse
Es gibt Autoradios in verschiedenen Baugrößen. Die verbreitetste Größe ist das sogenannte ein Din Radio weil es einen Einbauplatz der Größe Eins einer entsprechenden DIN Norm beansprucht. Radios mit mehreren Laufwerken, übergroßen Displays oder Bildschirmen bis 7 Zoll Größe werden als Doppel Din Radios bezeichnet. Ihr Platzbedarf entspricht dem von zwei normalen Radios übereinander. Auf die zwei Größen sind alle Radios zurück zu führen, bis auf die sogenannten Hersteller spezifischen Radios, die von den Autoherstellern verbaut werden. Die Autohersteller wollen ihre eigenen Audiosysteme als teures Zubehör an den Kunden bringen und haben auch kein Interesse, dass der Kunde das Radio auswechseln lässt oder das gar selbst macht. Deswegen sind Hifi Einbauten bei vielen Herstellern von Fahrzeugen nur mit vielen Tricks und Mühen möglich. Da braucht man Adapterrahmen, Anschlussadapter für die Lenkradfernbedienung und vieles mehr.
Betrachten wir weiter mögliche Ausstattungsdetails. Neben einem analogen Tuner für UKW gab es früher die digitalen Tuner für DAB, wobei sich DAB nicht durchgesetzt hat und zu DAB+ (DAB Plus) weiter entwickelt wurde. DAB steht für Digital Audio Broadcasting, also digitalen Radioempfang. Der Vorteil des Verfahrens liegt beim rauschfreien Empfang ohne Lautstärkeschwankungen, also ähnlich wie bei der Wiedergabe einer CD. Digitaltuner für DAB oder DAB+ brauchen eine eigene Antenne. Es gibt sogenannte Folienantennen, die auf die Frontscheibe geklebt werden oder auch sogenannte Kombiantennen (UKW und DAB) zum Austausch der Fahrzeugaußenantenne. Mehr zum Verfahren: de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Broadcasting
Monitore in Autoradios haben vielfältige Aufgaben. Sie ersetzen Displays, zeigen bewegte Bilder oder die Navidarstellung und sind heute oft als Touchscreen ausgelegt. Sie haben meist SVGA Auflösung (800x600 Pixel). Eine Übersicht der möglichen Auflösungen auch für andere technische Lösungen findet Ihr hier: GRAFIK
Radios mit Monitor gibt es mit und ohne DVD Laufwerk. Sie werden als Moniceiver bezeichnet. Für Familien bieten solche Autoradios einen großen Vorteil wenn sie mit der Funktion "Dual Zone" ausgestattet sind. Diese Funktion erlaubt die Nutzung verschiedener Programmquellen vorn und hinten im Auto. Beispielsweise Navigation vorn und DVD Filmgenuss über zusätzliche Monitore für die Kinder hinten. Da machen dann die Fernbedienungen auch wieder Sinn, die manche Hersteller beilegen.
Heute ist es üblich, das Radio als Telefonfreisprechanlage nutzen zu können um eine Mobiltelefon berührungslos und gesetzeskonform während der Fahrt nutzen zu können. Dazu werden in den Radios heute sogenannte Bluetooth Schnittstellen eingebaut, die sich schnurlos mit entsprechenden Telefonen verbinden. Manchmal lässt sich sowas auch über ein Aufpreis pflichtiges Zusatzgerät nachrüsten. Auch sollte man sich vorher informieren, welche Telefone unterstützt werden, sonst kann man böse Überraschungen erleben. Bluetooth wird hier weiterführend erklärt: de.wikipedia.org/wiki/Bluetooth
Autoradios können aber noch mehr. Mit USB Schnittstellen und einem SD Kartenleser kann man Musik in verschiedenen Computerformaten dem Radio direkt digital zuführen. Unterstützt werden meist die Formate MP3, Windows Media und WAV. Auch hier sollte man sich vorher informieren. Weiterhin kann nicht jedes Radio mit jedem USB Stift oder jeder SD Karte. Ältere Radios unterstützen nur SD-Karten bis vier GB mit FAT Formatierung. Das gilt auch für USB Stifte. Erst mit USB2 Schnittstellen und der Unterstützung von SD HC Karten werden je nach Radio 16 oder mehr GB unterstützt. Die technischen Daten in der Anleitung geben dazu Auskunft. Wer eine mobile Festplatte benutzen möchte, der braucht entweder eine 1,8 oder 2,5 Zoll Platte die weniger als 500mA Strom zieht oder eine Radio mit USB Anschluss der explizit für Platten geeignet ist und deswegen auch mehr Strom liefert als der USB Standard mit seinen 500mA vor sieht. Ansonsten schafft ein Spannungsadapter für den Zigarettenanzünder und ein entsprechender Anschluss am Festplattengehäuse Abhilfe.
Ganz neu sind Autoradios die unter Android laufen und so wie ein Smartphone zu bedienen sind oder Geräte, die den Smartphonebildschirm auf dem eigenen Monitor klonen bzw. spiegeln, diese Funktion nennt sich Mirrorlink. Für Besitzer von portablen Applegeräten gibt es manchmal auch spezielle Anschlüsse an den Autoradios, die der kompletten Verbindung beider Geräte dienen.
Kommen wir zu den eingebauten Verstärkern. Vier Kanäle sind heute üblich, die Leistung dieser Endstufen ist von deren Ausführung und Kühlung abhängig. Es gibt in Autoradios analoge Endstufen und digitale Endstufen. Analoge Endstufen schaffen (egal, was auf dem Radio oder im Prospekt steht) 25 Watt unter guten Bedingungen. Da die Endstufen viermal da sind wären das 100 Watt Gesamtleistung was gerade bei Ein Din Radios zu erheblicher Wärmeentwicklung führt. Die Hersteller begegnen dem Problem mit großen Kühlkörpern an den Außenwänden des Radiogehäuses oder durch Zwangskühlung mittels Lüfter. Leider sind die Lüfter meist billig und laut und es besteht Gefahr für das Gerät, wenn die mal unbemerkt ausfallen. Es gab Versuche Radioendstufen mittels Betriebsspannungserhöhung mehr Leistung zu entlocken, aber der Aufwand und Mehrpreis, sowie die Hitzeprobleme führten zur Einstellung entsprechender Produkte (zumindest nach meiner Kenntnis).
Digitale Endstufen in Autoradios können auf kleinstem Platz die gleiche oder gar etwas mehr Leistung (bis 40 Watt pro Kanal) erreichen und haben durch ihren hohen Wirkungsgrad keine Hitzeprobleme aber sie haben auch den Nachteil, dass sie meist schlechter klingen als analoge Endstufen. Aber die Hersteller arbeiten mit Hochdruck daran.
Bei der Klangregelung, die ich oben angesprochen habe, gibt es viele zusätzliche Varianten. Hat das Radio einen zusätzlichen Klangregler für mittlere Frequenzen, dann sprechen die Hersteller schon von einem Equalizer (EQ). Kann man die Frequenzen der Arbeitspunkte und die Güte der Wirkungsbandbreite verändern, dann ist es ein parametrischer EQ, der im Auto sehr viel Sinn macht und vom Prinzip her nur einmal sachkundig eingestellt werden muss. Neben EQs mit fünf, sieben oder gar 10 Kanälen werden im Auto auch bei höherwertigen Radios sogenannte digitale Signalprozessoren (DSPs) verbaut. Sie dienen vor allem der Raumsimulation, der Laufzeitkorrektur oder der Aufbereitung von komprimierten digitalen Musiksignalen (MP3).
Ein paar Fallen gibt es da für den Konsumenten auch. Die Begriffe DSP oder EQ werden gern für abrufbare feste eingestellte Klangbilder verwendet, die in den (preisgünstigen) Radios integriert werden aber weder Praxis gerecht noch durch den Nutzer veränderbar sind. Auf sowas sollte man verzichten bzw. genauer hin sehen.
Artikel über Verstärker, Lautsprecher und Zubehör folgen.
(Dieser Artikel entstand in 2,5 Stunden auf meinem eigenen Mist und lag mir schon länger am Herzen.)
"Wahrheit ist so uninteressant!"
Qetesh /Vala Mal Doran
"Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)
Fjordblaues Imperium
Qetesh /Vala Mal Doran
"Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)
Fjordblaues Imperium